Aufschieberitis bekämpfen

Kennen Sie auch das Gefühl, wie das Baby auf dem Bild in der Luft zu hängen und bestimmte Dinge, die Sie erledigen wollten, einfach nicht zu Ende zu bringen? Dann sind Sie nicht allein. Aber was genau ist Aufschieberitis eigentlich?

Aufschieberitis, mittlerweile dem englischen Sprachbereich angelehnt auch Prokrastination genannt, ist die Beschreibung eines Verhaltens, Dinge die zu erledigen sind, vor sich her zu schieben. Das wird dann häufig auch noch von einem schlechten Gewissen und/oder Unzufriedenheit begleitet.

Dabei gibt es keine Menschen, die generell so etwas wie eine Krankheit namens Aufschieberitis haben und Andere, die davon befreit sind. Sicherlich hat jeder die Erfahrung von Aufschieberitis im eigenen Leben schon erfahren. Dabei bezieht sich das aufschiebende Verhalten vor allem auf bestimmte Lebensbereiche bzw. Tätigkeiten. Der eine schiebt gerne Dinge auf wie den Haushalt, der Andere kommt nicht zu Potte mit der Steuererklärung und mancher schafft es nicht seine Freunde und Bekannte zu treffen.

Was steckt hinter der Aufschieberitis?

Der Grund dafür, Dinge nicht zu tun, die man sich bewusst vornimmt, liegt darin, dass diese unterbewusst sabotiert werden. Ganz simpel. Das Problem ist halt nur, dass diese Gründe unterbewusst wirken und damit immer wieder sabotiert werden, ohne das wir es mitbekommen. Da können Sie sich noch so häufig vornehmen, nach der Arbeit Sport zu treiben- wenn unterbewusst Gründe dagegen sprechen werden sie prokrastinieren oder Ihre Sache nur mit extremer Willenskraft bewältigen.

Äußern tut sich dieses Sabotageverhalten dann in ganz unangenehmen Gefühlen, deren Ursache häufig verborgen ist.

Ein Beispiel für Aufschieberitis

Sabine möchte abnehmen und erzählt ihrem Freundeskreis davon, welcher ebenfalls aus übergewichtigen Personen besteht. Der Freundeskreis findet die Idee toll und wünscht Sabine alles Gute in Ihrem Vorhaben, ist aber auch etwas skeptisch. Sabine nimmt sich als erste Maßnahme vor, beim Treffen mit ihren Freunden auf die Chips- und Schokoladenverführungen zu verzichten.

Jedes mal wenn die Tüten mit den Leckereien aufgemacht werden, kommen irgendwelche Kommentare wie „Sabine, willst du auch mal?“, „Ach komm, eine Handvoll Chips haben noch niemanden geschadet“ oder „Früher hast du mir aber besser gefallen“.

Was diese Sätze bei Sabine auslösen, ist, dass ihr Unterbewusstes mitbekommt, dass es Konsequenzen hat ihre Diät fortzusetzen. Obwohl ihre Freunde sie offiziell unterstützen, kommen immer wieder Kommentare, welche ihr signalisieren, dass sie zum Außenseiter wird, wenn sie ihre Diät so weiter durchzieht.

Jetzt hat Sabine aber eine große Angst ausgeschlossen zu werden, weil sie früher in der Schule in einer Klasse auch immer wieder ausgegrenzt wurde und dies sehr schmerzhaft für sie war. Indem Moment wird ihr Unterbewusstes alles tun, um diese schmerzhafte Situation zu vermeiden. Bewusst sagt sie sich „ich möchte abnehmen“, unterbewusst aber sagt sie sich „eigentlich möchte ich abnehmen, aber ich habe tierische Angst wieder den Anschluss an die Gruppe zu verlieren wie damals“.

So ist ihr Vorhaben natürlich unmöglich zu realisieren und sie wird schon sehr bald wieder zu ihrem alten Essverhalten zurück kehren.

Anders sieht es jedoch aus, wenn sie diese Angst ausgegrenzt zu werden und die schmerzhafte Erfahrung von damals auflösen kann. Damit komme ich zum nächsten Punkt…

Was kann man gegen Aufschieberitis tun?

Die effizienteste Art seine Aufschieberitis zu bekämpfen, ist die dahinter stehenden unangenehmen Gefühle aufzulösen. Ein sehr effizientes Tool dafür ist die Klopftechnik MET/EFT, mit der ich selbst und meine Klienten hervorragende Ergebnisse erzielt haben. Mit der MET/EFT Klopftechnik können Sie selbst dafür sorgen, dass Ihnen Ihre Gefühle auf dem Weg zur Erledigung Ihrer Todo-Liste nicht mehr im Wege stehen. Sie brauchen dazu nichts weiter als ein Paar Minuten Zeit und Konzentration. Sollten sich einmal Widerstände als so hartnäckig erweisen, dass Sie überhaupt nicht voran kommen, dann empfehle ich Ihnen, sich einen erfahrenen MET/EFT Coach oder Therapeuten als Unterstützung zu holen.

Wer noch nie etwas von dieser Technik gehört hat, erfährt in folgenden Artikeln worum es sich genau handelt und wie die Technik funktioniert:

Da jeder Mensch unterschiedliche emotionale Gründe hat warum er aufschiebt und das auch noch bei jedem Aufschiebeverhalten unterschiedlich sein kann, gibt es keine Sätze zum Klopfen, an die man sich konkret halten kann. Probieren Sie es selbst aus, was Sie daran hindert das zu tun, was sie eigentlich tun möchten. Das Wort eigentlich steht dabei symbolisch für den Widerstand, denn wäre das eigentlich nicht da, würden Sie ja tun was sie erledigen möchten.

Kein Bock diesen Artikel zu Ende zu schreiben

Ironischerweise lag auch dieser Artikel schon lange als Entwurf auf meiner Webseite. Ich hatte ihn bereits vor 2 Wochen angefangen und nicht zu Ende gebracht.

Und bevor ich ihn jetzt zu Ende gebracht habe, durfte ich selbst einmal danach schauen, was konkret meine Widerstände waren.

Daher habe ich geklopft, was mir durch den Kopf ging: „Ich habe keinen Bock diesen Artikel jetzt zu Ende zu schreiben“. Weil ich viel lieber bei dem tollen Wetter in der Sonne liegen würde.

Dann kam: „Es gibt erstmal Dringenderes zu tun“ – ein Klassiker, die Prioritäten werden so lange verschoben, dass ich dann lieber gar nichts anfange.

Als das Gefühl dann aufgelöst war, habe ich einen Motivationsschub verspürt und losgelegt. Wie Sie sehen, mit Erfolg 😉

So können Sie anfangen

Als grober Anhaltspunkt zum Start können Sie schauen, ob diese Sätze bei Ihnen etwas auslösen. Wenn Sie einen Satz gefunden haben, dann Klopfen Sie direkt diesen Satz:

  • Ich beginne sofort, wenn ich mit xy fertig bin.
  • Sobald ich mehr Zeit habe, fange ich an.
  • Heute lohnt es sich nicht mehr, loszulegen.
  • Ich kann noch nicht anfangen, weil etwas fehlt.
  • Ich muss vorher meinen Haushalt machen/ meinen Schreibtisch aufräumen.
  • Ich bin noch nicht genügend vorbereitet.
  • Es ist besser anzufangen, wenn ich mich gut dabei fühle
  • Ob ich das heute oder morgen erledige, ist völlig egal
  • Unter Stress arbeite ich eh besser

Wenn diese Sätze nichts bei Ihnen auflösen, dann fangen Sie einfach mit dem an, was Ihnen im Kopf rumschwirrt. Sie können nichts verkehrt machen!

Viel Erfolg beim bekämpfen Ihrer Aufschieberitis! Und ich kann Ihnen sagen, es fühlt sich unglaublich gut an, die Dinge dann doch endlich zu Ende zu bringen 🙂

PS: Du möchtest professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen, um noch schneller bei der Transformation deiner Aufschieberitis voran zu kommen? Dann schau dir mein Coaching Angebot an!

3 Comments

  1. Eugen 9. Juli 2013 at 09:32

    Schöner Artikel insbesondere weil es ein Thema ist womit wirklich jeder seine Probleme hat. Oftmals auch ganz einfach deswegen, weil man keinen klaren Fokus hat, da hilft es dann schon wenn man alle Aufgaben und Teilschritte einfach nur aufschreibt. Bei unklaren Blockaden könnte ich mir vorstellen, dass die Klopftechnik besser geeignet ist. Werds mal ausprobieren.

    Gruß
    Eugen

    1. Carsten Bruns 9. Juli 2013 at 09:49

      Danke Eugen. Ja einer klarer Fokus ist mit Sicherheit unabdingbar genauso wie Aufgaben und Teilschritte. Oder anders gesagt, eine logische Todo-Liste. Dann kommen die unklaren Blockaden auch viel besser zum Vorschein. Viel Erfolg beim Ausprobieren!

  2. Niko 3. März 2014 at 15:39

    Ich fertige jeden Tag eine kleine To Do Liste mit den wichtigsten Dingen an, die ich an dem Tag erledigen muss. Meine wichtigste Strategie hier: Alles was in 5 bis 10 Minuten zu erledigen ist, wird nicht aufgeschrieben, sondern sofort erledigt. Sicherlich kein Allheilmittel, aber es schützt ungemein davor, sich einen Ballast an Kleinigkeiten anzuhäufen.

    Niko